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Hallo André,
normalerweise setze ich meine Beiträge in den englischsprachigen Forumsbereich, obwohl mein Englisch nur mäßig ist.
Hier geht es jedoch um ein Feature, welches ich sehr gerne, d.h. unbedingt (!) in Synfire sehen würde, und ich kenne eben die englischen Musik-Fachbegriffe nicht:
Das Feature: Eine alternative Einfärbung der Akkorde, ggf. auch mit minimal zusätzlicher Beschriftung, und zwar nach der übergeordneten (Tonart-unabhängigen) Funktion, welche ein Akkord in der aktuellen Tonart erfüllt, bzw. nach dem Grad der *Spannung*, die er enthält:
Diese Einfärbung kann dabei helfen zu verstehen, warum eine Akkordsequenz an einer bestimmten Stelle im Musikstück nicht funktioniert (obwohl keine Tonart-fremden Akkorde dabei sind, und obwohl sie isoliert gehört gut klingt !).
Das folgende soll nicht belehrend klingen (du hast sicherlich mehr Ahnung von der Materie...), es geht mir nur um eine möglichst genaue Beschreibung des Features:
Ein Akkord erfüllt grob gesagt entweder Tonikafunktion oder Kadenzfunktion, d.h. er "ruht" oder weniger in sich oder er hat ein gewisses Auflösungsbedürfnis.
Wenn man es etwas differenzierter betrachtet, Tonika-, Subdominant- oder Dominantfunktion.
Das Auflösungsbedürfnis oder die Spannung steigt von links nach rechts, die "Stabilität" fällt von links nach rechts:
---------Spannung / Auflösungsbedürfnis---->
I, iii, vi, IV, ii, V7(sus 4), V7, VII(dim7)
Tonikafunktion:I, iii, vi
Subdominantfunktion: IV, ii, V7(sus 4)
Dominantfunktion:V7, VII(dim7)
Nun zu dem o.g. Problem der Akkordsequenz, welche im Takt X beginnt und irgendwie unpassend klingt, wenn man das Stück von vorne durchhört:
Es gibt sog. "leichte" Takte und "schwere" Takte. Leicht ist er wenn er überwiegend leichte Akkorde enthält, zumindest mit den leichten beginnt. Leichte Akkorde sind die Kadenzakkorde, also die auflösungsbedürftigen, instabilen. Schwere Akkorde eben die mit Tonikafunktion. Je nach Art der vorhergehenden Takte von Takt X (leichte/schwere) passt nun ab Takt X nur eine Sequenz mit leichten Takten, oder zumindest mit leichter beginnend.
Es gibt ja auch sog. "Großtakte". Eine Akkordsequenz (die in sich irgendwie eine selbständige Einheit darstellt , zB ein "Turnaround") dauert i.d.R über mehr als ein Takt. Man kann auch noch eine Stufe höher gehen: Wenn man ein Stück in A B A B aufteilt, wird ein A und B Teil Großtakte enthalten, die abwechselnd leicht oder schwer sind, sonst kehrt Langeweile ein...
Die Visualisierung der leichten/instabilen und der schweren/stabilen Akkorde könnte also durch eine Farbskala von I .... VII (dim7) verlaufen, oder nur aus 2 Farben Tonika/Kadenz oder 3 Farben: Tonika/Subdom/Dom bestehen.
Zusätzlich als Beschriftung könnte ein Akkord ein "=T", "=SD", "=D" oder "=K" ("entspricht Tonika", "entspricht Subdom...", "Kadenzakkord"), oder ein "L" bzw. "S" (Leicht /Schwer) enthalten.
Das Problem in Synfire kann nun sein, dass ja immer nur die Akkordsequenz eines Containers sichtbar ist. Man braucht allerdings für eine Übersicht auch die vorhergenden Akkordsequenzen, um ein evtl. Problem wie oben beschrieben zu erkennen. Eine Lösung könnte sein, die Akkordblöcke auch in den Containern selbst zu malen, zumindest wenn der Parameter "Harmony" selektiert ist, was ohnehin eine gute Idee ist (zumindest als Option), da sie ja an für sich sehr schmucklos sind, sie enthalten bis jetzt nur eine Caption. Und die Akkorde sollen natürlich nicht in allen Containern gemalt werden, die Harmonien enthalten, sondern nur in den Harmonie-Containern, welche effektiv die Harmonie bestimmen (also die mit dem grünen Strich)
Doch auch ohne das malen von Akkorden in Containern wäre die neue Farbkodierung der Akkorde ein echter Mehrwert, welche quasi auf einem höheren Level harmonsiche Strukturen erkennen lässt, wenn dann auch nur in einem kürzeren Abschnitt.
Gruß
Henrik